Red Bull Dolomitenmann 2015 – Racebericht

Samstag 12.09.2015 um ca 12:00 im Lienzer Dolomitenstadion – mein Outfit by the way, passend zum heutigen Event „No Pain, No Gain“:

#116 - das Motto heute "No Pain No Gain"
#116 – das Motto heute „No Pain No Gain“

Ich stehe hier mit meinem Mountain Bike und warte auf Christoph, unseren Paraglider, der mit der Nummer 116 im Schirm um ca. 12:30 ankommen soll.

Volles Lienzer Dolomitenstadion wo die Übergabe von Paraglider auf Mountainbiker erfolgte.
Volles Lienzer Dolomitenstadion wo die Übergabe von Paraglider auf Mountainbiker erfolgte.

Meine Voraussetzungen das Rennen zu beenden standen eigentlich eher schlecht – meine letzte Mountainbike Ausfahrt war am 16. Mai auf den Grazer Hausberg und insgesamt habe ich im Jahr 2015 keine 500 km am Bike verbracht und als kleines Zuckerl hatte ich, abgesehen von dem was im Internet zu finden ist, keine Ahnung wie die Strecke denn aussieht. Trotzdem wollte ich einfach alles dafür geben um das Team und auch mich selber nicht zu enttäuschen und das Biken in einer halbwegs passablen Zeit zu finishen.

Während ich wartete habe ich mich im Live Ticker informiert welche Zeit denn Bernd, unser Bergläufer, gelaufen war um die Zeit besser abschätzen zu können wann der Paraglideschirm mit der Nummer 116 im Stadion einfliegt.
Um 12:25 war es dann so weit; mit einigen Schwierigkeiten kam Christoph in die Übergabezone und mein Bewerb startete.
Ich wollte es eher gemütlich angehen, da ich nicht genau wusste was auf mich wartet. Die ersten Kilometer gingen eher flach dahin aber bereits hier wurde ich von einigen Athleten überholt. Den Ratschlag von Alois, dass ich schauen soll nicht zu nass zu werden wenn ich durch den Bach fahre, konnte ich leider nicht umsetzen 🙂 .Als es dann „endlich“ bergauf ging, ging es gleich so richtig bergauf und es hörte auch nicht mehr so schnell auf…
Ich war wirklich froh die erste bergab Passage zu erreichen. Leider musste ich am Speicherteich, wo Uphill und Downhill Strecke zusammen verliefen, bei den Stufen das erste Mal vom Bike absteigen, da ich mir sehr unsicher war wie ich diese denn bewältigen soll. Danach ging es weiter bergauf und meine Kräfte schwanden dahin. Teilweise spürte ich schon wieder leichte Vorzeichen eines Krampfes im rechten hinteren Oberschenkel. Ich erreichte die erste Labe und auch die zweite…und es ging immer noch bergauf!
Und schließlich und endlich konnte ich vom Rad absteigen…um es danach weiter zu tragen…
Gott sei Dank wartete am Ende der Tragepassage eine Labestation am Gipfel und das Bergauffahren hat sich erledigt – dachte ich zumindest. Nach einigen Höhenmetern bergab ging es doch immer wieder nach oben, was meinen beiden Oberschenkeln überhaupt nicht schmeckte.
Ich kämpfte mich dann doch irgendwie über die letzte Steigung wo es dann in die Skipiste ging. Wiesenfläche mit einem immensen Gefälle und teilweise so harten Schlägen und Wellen, dass es mir ein paar Mal beinahe den Lenker aus der Hand geschlagen hätte.
Ich konnte auch diese extrem anspruchsvollen Passagen meistern. Am Ende warteten noch ein paar aufwärts Passagen und die zweite Bachquerung (ohne Brücke) auf mich.

Bei der 2. Querung des Baches ohne Brücke wäre ich beinahe drinnen gelegen.
Bei der 2. Querung des Baches ohne Brücke wäre ich beinahe drinnen gelegen.

Schließlich und endlich konnte ich nach 2:48:27,3 als letzter Radfahrer an unseren Matic übergeben bevor alle anderen Kajaker via Massenstart ins Rennen geschickt wurden.

Alles in allem muss ich mit meinem Rennen und dem Abschneiden sehr zufrieden sein. Heil im Ziel angekommen zu sein und das nicht als Letzter, ohne jemals die Strecke zuvor gesehen zu haben ist schon mal nicht schlecht.
Vielen Dank noch einmal an das Team Bauunternehmung Granit Graz und allen Teammitglieder. Gratulation zu den tollen Leistungen und zum Gesamt Rang 80. Weitere Ergebnisse findet ihr hier.

Team Bauunternehmung Granit Graz.
Team Bauunternehmung Granit Graz.

Als kleinen Anhang noch zum Schmöckern hier der Track meines Garmins vom Rennen:

Red Bull Dolomitenmann 2015 – Wenn leiden Spaß macht

Wer hätte sich das gedacht, dass ich nach dem Ironman 70.3 in Zell am See und der damit Ironman 70.3 WM nun noch so ein Highlight auf mich wartet. Vielen Dank an Alois Innerhofer und das Team, die mir dieser tolle Chance ermöglichen als Mountainbiker beim diesjährigen Red Bull Dolomitenmann zu starten. Ich werde alles tun um an den Kajakfahrer zu übergeben.

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© http://www.diehitte.at

 

Ironman 70.3 Zell am See – The Classic

Unter diesem Titel nannte Ironman selbst das Rennen, das am Vortag zur Ironman 70. Weltmeisterschaft, ebenfalls in Zell am See statt findet. Um Punkt 5 Uhr öffnete die Wechselzone um die Bikes aufzupumpen und noch finale Kleinigkeiten an den Wechselbeuteln zu modifizieren. Ich ging mich ca. gegen 6 Uhr in den Zeller See einschwimmen und war hier bereits guter Dinge obwohl es noch so früh war – gutes Vorzeichen für Klagenfurt wo ja der Start auch um diese Uhrzeit ist.
Punkt 6:30 ertönte der Startschuss für die Agegrouper der Klasse M18-24 und M25-29 und ich mitten drin. Ich hatte mich ein bisschen weiter links aufgestellt, weil ich mir erhoffte so nicht so arg ins Getümmel zu kommen. Leider wurde mir trotz dieser Überlegung bereits bei der 3. oder 4. Boje die Brille heruntergeschlagen und ich musste ein paar Brustzüge einlegen um mich wieder zu erfangen und meine Brille gleich zu richten. Ich versuchte mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und weiterhin Vollgas zu geben. Nach der Wende fand ich einen super Rhythmus und konnte quasi ohne Kontakt zu einem anderen Athleten bis zum Schwimmausstieg durchschwimmen.

Schwimmausstier nach ca 31 Minuten im Zeller See.
Schwimmausstieg nach ca 31 Minuten im Zeller See.

Meine Zeit als ich die Uhr an Land abdrückte war 31:48, was mich sehr glücklich machte in diesem Moment und noch mehr motivierte.

In der Früh war es noch ganz schön frisch - vor allem am Rad. Später aber hat sich der frühe Start bezahlt gemacht.
In der früh war es noch ganz schön frisch – vor allem am Rad. Später aber hat sich der frühe Start bezahlt gemacht.

Nach einem schnellen Wechsel versuchte ich von Anfang an richtig ins Pedal zu treten. Nach rund einer Stunde am Rad konnte ich Dienten am Hochkönig erreichen, wo ich von Wolfgang und Patreze, die als Radmechaniker dort aufgestellt waren, und vielen anderen Zuschauern super empfangen wurde. Der letzte Anstieg auf den Filzensattel kostet noch einmal richtig Kraft aber als Belohnung gibt es ja dann die Abfahrt nach Saalfelden 🙂 . Richtung Maria Alm konnte ich wieder, so wie auch schon im letzten Jahr, richtig laufen lassen. Als ich dann am Weg Richtung Schützing das erste Mal bewusst auf die Uhr geschaut habe wurde mir bewusst, dass ich extrem schnell sein muss um meine gewünschte Zeit zu erreichen. In Piesendorf angekommen ahnte ich bereits, dass meine Radzeit in diesem Jahr, trotz des viel viel besseren Wetters, schlechter sein wird im Vergleich zum Vorjahr. In Zahlen ausgedrückt, waren es dann 4 Minuten und 47 Sekunden die ich verspätet in die Wechselzone kam, als noch im Vorjahr. Ich hatte mich am Rad ziemlich verausgabt und am Ende eine schlechtere Zeit…und noch dazu musste ich jetzt einen verdammt starken Halbmarathon laufen um doch noch irgendwie mein (selbst gestecktes) Ziel – Sub 5:00 -doch noch zu erreichen.

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Eine totale Quälerei auf der sehr anspruchsvollen Laufstrecke und um den Zeller See.

Leichter gesagt als getan! Bereits auf den ersten Metern merkte ich wieviel Substanz der Radsplit gekostet hat. Sehr sehr schwere Oberschenkel machten es mir unmöglich schnell zu laufen. Ich konnte weder die erste noch die zweite Hälfte des Halbmarathons in einer gewünschten Pace laufen und habe am Ende noch ziemlich gekämpft um die Uhr (für mich persönlich) so früh wie möglich zu stoppen. Nach 1:45 zu Fuß war dann aber Schluss und ich konnte meine zweite Halbdistanz in diesem Jahr und das zweite Antreten in Zell am See in einer Zeit von 5:07:03 finishen.

Glücklich im Ziel angekommen zu sein, obwohl das (selbst gesteckte) Ziel nicht erreicht wurde.
Glücklich im Ziel angekommen zu sein, obwohl das (selbst gesteckte) Ziel nicht erreicht wurde.

Als kleines Zuckerl gab’s nach dem Finishen noch am Sonntag den Weltmeisterschaftsbewerb zu bestaunen. Einfach ein Wahnsinn was ich da an der Strecke abgespielt hat. Schade, dass ich mich dafür nicht qualifiziert habe; es muss der Hammer gewesen sein, von dieser begeisterten in Richtung Ziel gepeitscht zu werden.

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Selfie mit Javier Gomez, der bei der IM70.3 WM am Sonntag dritter wurde.

Meine Splitzeiten sowie alle weiteren Resultate findet ihr unter www.ironman.com.