Ironman Frankfurt 2021 – Rennbericht

Als im April diesen Jahres eine weitere E-Mail von Ironman in meinem Postfach ankam, die über eine neuerliche Verschiebung (entweder auf August 2021 oder Mai 2022) informierte, war mir nicht sofort klar welche Entscheidung ich treffen sollte. Am Ende der gesetzten Frist habe ich mich für die Verschiebung auf den 15. August 2021, und die weitere Vorbereitung auf dieses Rennen entschieden.

Vergangenen Mittwoch war es so weit, die Anreise nach Frankfurt mit einem kurzen Zwischenstopp in Nürnberg stand an. Donnerstag wurden gleich alle offiziellen Dinge auf der Expo erledigt, um den Rummel in den darauffolgenden Tagen ein bisschen zu entkommen.

Der restliche Donnerstag und Freitag wurden dann genutzt, um ein bisschen was von der Stadt zu sehen und natürlich auch um ein paar Vorbereitungen zu treffen.

Am Samstag haben wir uns zu viert zum Einchecken begeben, das aufgrund von COVID19-Maßnahmen mehr oder minder strikt nach Startnummern eingeteilt war. Der Transport wurde mit Shuttlebussen erledigt, wobei es nicht um spezielle Busse für Räder gehandelt hat. Das hatte zur Folge, dass wir zu sechst (!) in einem Reisebus von Frankfurt zum Langener Waldsee fuhren. Speziell hier in Frankfurt ist, dass das Einchecken von Rad und Radbeutel am See erledigt wird, gleichzeitig aber auch der Laufbeutel mit all dem Inhalt bereits dort abgegeben werden muss. Dieser wird dann auf einen LKW verladen und von den Helfern in der zweiten Wechselzone am Main aufgehängt.

Der Sonntag startete in etwa um drei Uhr in der Früh, ab halb vier gab es dann Frühstück. Danach ging es zur Bushaltestelle, um mit einem der Shuttlebussen zum See zu gelangen und letzte Vorbereitungen am Equipment vorzunehmen. Leider gab es bei den Bussen einige Schwierigkeiten und wir mussten beinahe eine volle Stunde bis 05:30 Uhr warten (Start war für 06:30 geplant) bis wir in einem Bus saßen. Dementsprechend wurden die Handgriffe dann aufgrund der kürzeren Restzeit ein wenig schneller und ein klein wenig hektischer. Schlussendlich wurde aufgrund vom Chaos mit den Bussen, der Start der Altersklasseathleten um 10 Minuten, auf 06:40 Uhr, nach hinten verschoben.

Ich reihte mich, sowie auch Philipp und Kai (zwei Freunde aus Wien, die auch an den Start gingen), in den Bereich der Sub 1h05 Schwimmer ein, da ich der Meinung war, dass dies trotz den schwimmlose Winters machbar sein müsste. Leider hatten die zuvor erwähnten Verzögerungen zur Folge, dass wir eher am Ende dieser Gruppe ins Wasser gingen. Dies wiederum führte zu einigen Überholmanövern auf den ersten 750 Metern. Die Temperatur des Wassers war ziemlich an der Grenze für ein Neoprenverbot (23,7 °C wurden offiziell gemessen) – schlussendlich wurde aber mit dem „schwarzen Etwas“ geschwommen. Gefroren hat dadurch bestimmt niemand – so viel sei an dieser Stelle gesagt. Nach den ersten beiden Wendebojen ging es zurück zum „Australian Exit“. Auf diesem Teil der Schwimmstrecke musste man sich fast ausschließlich auf sein Gefühl verlassen, denn dich Sicht wurde einem, durch die aufgehende Sonne, beinahe vollkommen genommen – man konnte nur mehr teilweise Athleten vor einem sehen, jedoch keine Richtungsbojen oder den Teilzielbogen beim Ausstieg. Das habe ich mir, wie wahrscheinlich auch viele andere, um einiges einfacher vorgestellt als es tatsächlich war!
Der Rest der Schwimmstrecke war, auch aufgrund des Rolling Starts, relativ entspannt und nach etwas mehr als einer Stunde war dann die erste der drei Teile abgeschlossen –  3800 Meter in einer Stunde einer Minute und 50 Sekunden. Ich war sehr zufrieden mit der Schwimmzeit. Der Ausstieg hatte es auch in sich: eine ca. 20 Meter lange Rampe aus tiefem Sand war noch zwischen uns und der Wechselzone 1. Der Wechsel verlief ohne große Schwierigkeiten – wobei ich hier mein Missgeschick, dass ich den Helm verkehrt aufgesetzt habe und diesen nach ein paar Metern am Rad richten musste, einmal ignoriere, da dieses zum Glück ohne weitere Folgen blieb.

Am Rad ging es dann wie am Flug vom Waldsee, der etwas außerhalb liegt, Richtung Frankfurt Innenstadt und von dort auf die ersten von zwei Runden in und um die Stadt. Nach gut 90 Kilometern machten sich erstmals die Strapazen bemerkbar und ich entschied ein wenig vom Tempo raus zu nehmen, um noch einen vernünftigen Marathon laufen zu können. Die Temperaturen stiegen und auch der Wind nahm zu. Ich versuchte mich bestmöglich mit Kohlehydraten, Elektrolyten und Flüssigkeit zu versorgen.

Nach fünf Stunden neun Minuten und 28 Sekunden erreichte ich dann, nach 184 Kilometern auf dem Rad, die zweite Wechselzone. Es folgte ein solider Wechsel, der mich motiviert den dritten Teil des Bewerbes in Angriff nehmen ließ.

Der Plan mit einer Pace von 4:30/km loszulaufen funktionierte recht gut – zumindest was meine Uhr mir sagte. Im Nachhinein betrachtet dürfte ich die ersten Kilometer doch ein wenig überpaced zu haben. Es mussten vier Runden á 10,5 Kilometer in der schönen Stadt Frankfurt entlang des Mainufers gelaufen werden. Die Labestationen entlang der Laufstrecke waren gut verteilt und perfekt organisiert. Was die doch immer heißeren Bedingungen erträglicher machte.

Den ersten Halbmarathon konnte ich die Verpflegungsstationen durchlaufen und mich währenddessen optimal verpflegen, den Zweiten musste ich dann den ganzen Fokus auf meine Kühlung legen, um nicht am Ende komplett das Tempo herausnehmen zu müssen. Nach drei Stunden und 24 Minuten konnte ich dann endlich (am Ende meiner Kräfte) in die Zielgerade einbiegen und den Ironman Frankfurt 2021 mit einer Zeit von 09:42:40 finishen.

Vielen Dank an alle die von zu Hause und vor Ort mitgefiebert und mich angefeuert haben. Auch ein großes Danke an die Organisatoren und die vielen Helfer: Es war wunderbar hier ein Rennen in diesen schwierigen Zeiten zu absolvieren.

2 Gedanken zu „Ironman Frankfurt 2021 – Rennbericht“

  1. Hi Christoph,
    du wirst mich nicht mehr kennen von den Fahrten zu den ÖCMs oder AIOs mit Markus und mir. Ich habe aber noch immer deine Nummer von darmals und habe über deinen WhatsApp Status gesehen das der Mainova IronMan dein Ziel war. Daher habe ich den ganzen Tag am IronMan Tracker mitgefiebert und bin begeistert und unglaublich beeindruckt über die Einzelleistungen, aber auch über den FINISHER. Riesigen Respekt vor deiner Leistung. Dazu gehört auch die gesamte Vorbereitung und die vielen Stunden die keiner sieht. Wahnsinn, es erzeugt noch immer Gänsehaut wenn ich an den Liveticker denke und jedes Statusupdate… oh je er wird langsamer, gibt es ein Problem, muss er das Ziel aufgeben… nein, war nur taktisch und es geht weiter…

    EINFACH GEIL. Gratuliere zum Erfolg! Harte Arbeit und verdienter Lohn dafür!

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