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Ironman 70.3 Weltmeisterschaft Südafrika

IMG-20180903-WA0101Ich kann gar nicht genau sagen wie glücklich bin, dass ich mein letztes Rennen dieser Saison bei der Ironman 70.3 WM in Südafrika bestreiten durfte. Für mich war es nur noch eine Draufgabe (Streusel auf dem Kuchen oder das Tüpferl auf dem i) und ein Erlebnis sowie Belohnung für die harte Arbeit.

IMG-20180828-WA0037Mit diesen Gedanken und jede Menge Reiselust trat ich am späten Samstagnachmittag die Anreise nach Südafrika via Istanbul an. Aufgrund meiner späten Qualifikation habe ich einen eher schlechten Flug gebucht, welcher einen fast 24h Aufenthalt in Kapstadt zur Folge hatte bevor es weiter nach Port Elizabeth (PE) ging.

Die ersten Tage vor Ort dienten der Eingewöhnung an die neue Stadt, das neue Land und den neuen Kontinent. Natürlich wurden auch die üblichen Wege bei einem IM Bewerb (Startunterlagen abholen, Expo anschauen, Merchandise Store shoppen) abgewickelt.

IMG-20180830-WA0002Am Mittwoch ging es dann auf die geführte Radrunde über ca. 45 lockere Kilometer. Am Donnerstag ging es dann in der Früh das erste Mal zum Schwimmen mit Neoprenanzug in den Indischen Ozean, wo eine ca. 600 Meter lange Runde mit Bojen ausgesteckt war und ringsum von Rettungsschwimmen bewacht wurde (vermutlich wegen etwaiger Fische die hier ab und zu vorbeischauen).

Im Anschluss ging es zur deutschen Wettkampfbesprechung im nahe gelegenen Dolphin Leap Conference Center – eines der „Highlights“ der WM abseits des Rennens. Wer nämlich dachte, dass hier ein die Details besprochen und Unklarheiten geklärt bzw. spezielle Regelung in Südafrika angesprochen werden, der sollte sich irren. Die deutsche Wettkampfbesprechung wurde für ca. 5 Minuten vom Renndirektor in Englisch geführt bis sich einer der Mitstreiter beschwerte ob man denn nicht die Besprechung auf Deutsch halten kann. Danach übernahm ein eher unerfahrener Sprecher und begann die Ausführungen des Renndirektors zu übersetzen. Dabei kamen einige sehr lustige neue Ausdrücke wie Übergangszone oder Energiequelle zum Vorschein! Alles in allem war man nicht schlauer als vorher und man hätte sich diese Rennbesprechung eigentlich sparen können.

Der Freitag wurde genutzt um noch einmal die restlichen 45 Kilometer der Radstrecke mit dem Auto abzufahren, um auch wirklich alles einmal vor dem Rennen gesehen zu haben.

Am Samstag stand dann das Damenrennen am Plan, wo bei wunderschönem Wetter mitgefiebert und fleißig angefeuert wurde. Am späteren Nachmittag ging es dann für mich selbst zum Einchecken des Rades und der beiden Säcke für Laufen und Radeln.

IMG-20180902-WA0077Sonntagmorgen begann wie gewöhnlich mit einem kleinen aber feinen Frühstück 3h vor Rennbeginn (für mich ungefähr 8:30). Nachdem ich in der Wechselzone war um die Verpflegung am Rad anzubringen, ging es dann zum Kings Beach um den Start der Profi Herren anzuschauen.

IMG-20180902-WA0068Nach weiteren 55 Minuten Wartezeit, in der man leider nicht ins Wasser konnte um sich einzuschwimmen, ging es dann um 8:25 auch für die M30 los.  Ich ging etwas weiter hinten ins Rennen, da ich mir überhaupt keinen Stress machen wollte und sowieso dachte, dass ich nicht sehr weit vorne sein werde. Nach einem guten und doch einiger maßen ruhigem Schwimmen kam ich nach etwas (3s) über 30 Minuten in die T1 um aufs Rad zu wechsel.

IMG-20180902-WA0081Ohne nennenswerte Zwischenfälle startete ich den Rad Split. Die ersten 45 Kilometer absolvierte ich ohne Visier, da dieses die ganze Zeit anlief und ich kaum etwas sehen konnte. Vermutlich hätte ich es auch schon vorher wieder rauf tun können aber da das Wetter eher regnerisch war und keine Sonne heraus schaute machte mir das Fahren ohne Visier nichts aus.

IMG-20180902-WA0021Der Rad Split war dann auch schon nach 2h28 wieder vorbei. Nachdem das für mich doch eher eine schnelle Zeit ist, war ich mir nicht sicher wie gut das mit dem Laufen funktionieren würde. Das Rad wurde mir am Beginn der T2 von einem der tollen Freiwilligen abgenommen, wie bei den Profis :), und ich konnte direkt zu meinem Run-Bag gehen.

IMG-20180902-WA0020Ein relativ schneller aber konzentrierter Wechsel, dann ging es um die gesamte T2 herum und ab auf die erste von zwei 10,5 Kilometer Laufrunden. Da es leicht bergauf ging, fühlte sich das ganze am Beginn nicht unbedingt geschmeidig an, doch ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es trotzdem recht schnell war. Die gesamten ersten zweieinhalb Kilometer ging es stetig bergauf und vor der Wende noch einmal richtig den Hügel rauf. Zurück zum Zielbereich und dann hinaus zur zweiten Wende ging es richtig flott dahin – ich hatte richtig Spaß! Innerlich war ich mir aber nicht ganz sicher ob ich dieses Tempo wirklich auf den ganzen Halbmarathon halten könnte. Die zweite Runde spürte ich schon deutlich die Strapazen aber ich hatte noch immer gleich viel Spaß und konnte jeden Meter, bei wirklich toller Stimmung am Streckenrand, genießen. Ich glaube, dass das der Grund dafür ist, dass ich mein Tempo nur geringfügig drosseln musste.

IMG-20180902-WA0066So kam ich mit einem 1h31 Halbmarathon mit einer Endzeit von 4:36 Stunden ins Ziel und war (bin ich noch immer) richtig froh, glücklich und dankbar meine erstes (hoffentlich nicht letztes) WM Rennen beendet zu haben.

IMG-20180902-WA0034Danach standen noch sieben Tage Urlaub in und um PE am Plan bevor es wieder zurück nach Österreich in den Alltag ging. Obwohl das Wetter sich in den 14 Tagen nicht von seiner besten Seite zeigte, steht für mich fest, dass ich wieder hierher zurückkommen werde.

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IRONMAN 70.3 Rapperswil-Jona

Mein erstes Highlight in diesem Jahr stand am vergangenen Wochenende am Programm. Hier in kurzen Worten was sich so getan hat, wie ich die Zeit vor, nach und während dem Rennen verbracht habe.btr

Donnerstag:

Nachdem ich Mittwoch meine Anreise bis Salzburg gestartet habe, wurde diese am Donnerstag nach Zürich fortgesetzt. Wohnen durfte ich das gesamte Wochenende bei meinem Bruder am Stadtrand von Zürich, ca. 30 Kilometer entfernt von Rapperswil.
Nach der Ankunft stand noch eine kurze einstündige Radtour zum Materialcheck am Plan.btf

Freitag:

Nach einem gemütlichen Freitagvormittag ging es gegen Mittag dann zum ersten Mal in Richtung Rapperswil auf die Expo. norNach der Registrierung gingen mein Bruder, der dieses Wochenende seinen ersten Triathlon absolvieren wird, noch kurz auf die Expo um einige Dinge zu erledigen. Danach gingen wir noch eine Runde in den Obersee schwimmen.
Zuhause angekommen gab es dann noch Steak und ein Glas Rotwein, nach dem Vorbild von Daniela Ryf.btr

Samstag:

Nach einer  kurzen Laufeinheit am Morgen ging es dann zum gemeinsamen Vatertagsfrühstück. btfDanach fuhren wir mit all unseren Dingen, die wir für die Wechselzone bereits am Samstag einchecken mussten, Richtung Rapperswil zum Einchecken.  Anschließende besuchten wir dann, an diesem heißen Tag, die englische Wettkampfbesprechung, da ich ein wenig Angst hatte nicht alles im Schwyzerdütsch zu verstehen!btrmdn
Danach noch eine kurze Runde in den See schwimmen und ab nach Hause und noch ein paar Stunden entspannen und früh ins Bett, da morgen ein anstrengender Tag auf uns beide wartet.btfhdr

Sonntag:

Am Sonntag war es dann also soweit mein Bruder Matthias und ich stehen zum ersten Mal gemeinsam an der Startlinie für einen Triathlon und das gleich bei einem Ironman 70.3 – das nenn‘ ich einmal eine Premiere. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass er den Bewerb finishen wird aber war ich doch sehr gespannt wie er in den einzelnen Teildisziplinen abschneiden wird.btrhdr

An meinen Routinen (welche ich auch zu einem großen Teil versucht habe an Matthias weiterzugeben), was Art und Zeitpunkt des Frühstücks angeht, habe ich nichts verändert. Um 6:00 Uhr war dann Abfahrt ins 40 Minuten entfernte Rapperswil, um  von dort dann mit dem Shuttlebus zur Wechselzone zu gelangen. Zuerst Rad aufpumpen und Verpflegung befestigen, danach wurden die Schuhe (da es in der Nacht Regen angesagt hat) in die Wechselbeutel verstaut. Nur noch die weißen Beutel befüllen und dann ab ins nahe gelegene Lido Strandbad zum Aufwärmen.

Das Wetter präsentierte sich von seiner schönsten Seite und es schien bereits in der Früh die Sonne und die Temperaturen waren sehr angenehm sommerlich. Der Start für die M30, in der Matthias und ich starteten, erfolgte um 08:35 Uhr, im Rolling-Start Modus. Ich fand schnell einen guten Rhythmus und fand mich im Obersee von Beginn an gut zu Recht. Nach ca. 900 Metern, einer kurzen Querpassage und zwei rechts Kurven  ging es dann wieder zurück in Richtung Ufer. Leider habe ich, in Gedanken versunken (oder warum auch immer…), vergessen ab und zu aufzuschauen und plötzlich sah ich, beim nächsten Mal aufschauen, rechts neben mir einen Paddelfahrer. Da war mir klar: ich bin hier falsch. Ein Blick nach links bestätigte meinen Verdacht – die nächste Boje war doch ein wenig weiter links von mir! Endlich wieder auf der richtigen Seite der Boje angelangt bekam ich dann eine Ferse ins Gesicht und die Brille war schon weg. Dies hatte auch etwas Gutes, da meine angelaufene Brille wieder frei war und ich wieder alles frei sehen konnte. Trotz dieser beiden Missgeschicke konnte ich das Schwimmen in knapp unter 31 Minuten absolvieren; einziger Wermutstropfen dabei, dass ich wieder einmal eine Sub 30 Minuten Schwimmzeit vergeigt habe.

Den ersten Wechsel konnte ich trotz dem (neuen) engeren Neoprenanzug schnell absolvieren und auf die erste von zwei 45 Kilometer Radrunden starten. Die ersten zehn Kilometer, die entlang dem Ufer des Sees verlaufen, konnte ich gut nutzen um mich am Bike wohlzufühlen. Danach stand der „Witches Hill“ und „The Beast“ am Plan, die zwei gröberen Anstiege auf diesem Kurs. Als ich nach ca. 1h12 das erste Mal an der Wende war und in die zweite Runde startete staunte ich nicht schlecht über diese Zwischenzeit (was aber auch der kürzeren Radstrecke geschuldet war).
Als ich die zweite Runde startete fing plötzlich meine Di2 an verrückt zu spielen: der hintere Umwerfer versuchte in regelmäßigen Abständen ganz auf den ersten Gang zu schalten. Ich hatte (und habe bis jetzt) noch keine Ahnung woran das liegt und versuchte einfach jegliche Schaltvorgänge sofort (durch nach oben schalten) zu revidieren. Es war zwar ein bisschen nervig aber ich gewöhnte mich daran, hatte aber Angst, ob meine Batterie das für weitere 45 Kilometer durchhält. Das komische Verhalten verschwand zwischendurch wieder, tauchte aber wieder auf. Ich schaffte es schließlich doch ein zweites Mal in die Transition Zone um zum Laufen zu wechseln.

Bereits beim Absteigen vom Rad bemerkte ich in beiden Oberschenkeln, dass sich leichte Krämpfe bemerkbar machte, was auf den ersten Kilometern beim Laufen nicht besser wurde. Ich versuchte dennoch dem nicht zu viel Beachtung zu schenken und einigermaßen meine gewünschte Pace zu laufen. Der Zustand der Oberschenkel und auch das Seitenstechen beruhigte sich dann und ich konnte, bis auf die Passagen bei den Stiegen („Stairway to Heaven“ !!!), ein recht gutes Tempo laufen. Am Ende stand eine Zeit von 4 Stunden 37 Minuten auf der Uhr, was den 22. Platz in der M30 und den 108. Rang in der Gesamtwertung bedeutete.DSCN0444

Matthias kam nicht ganz eine Stunde nach mir ins Ziel mit einer fantastischen Zeit von 5 Stunden und 36 Minuten.DSCN0447

Bei der nachfolgenden Slotvergabe habe ich mir nicht mehr wirklich viel ausgerechnet. Aber es kommt immer anders als man denkt: und so wurde der Slot, aufgrund der geringen Personen, die einen Slot wollten, bis zu mir und sogar zu Matthias (er hat ihn nicht angenommen) durchgereicht. Ich werde also im September einen weiteren Ironman 70.3 im Zuge der WM in Südafrika absolvieren.btrhdr